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Presseerklärung v. 13.02.2022

Fremdmaterial auf wertvollen Sandflächen im Natura2000-Gebiet - Zusammenhang mit geplanter Reitanlage liegt nahe


Das Team der Bürgerinitiative hat nach Hinweisen aus Unterstützerkreisen die Flächen im Naturschutzgebiet/Natura2000 Gebiet in Uhlerborn in Augenschein genommen. Auf über 3 ha wertvollem Kalkflugsand wurde flächendeckend Fremdmaterial ausgebracht, als Düngung oder Entsorgung. Sämtliche Parzellen sind im Besitz von Investor Wolfram Richter und grenzen unmittelbar an das ehemalige IBM-Gelände, auf dem der Bau einer Groß-Reitanlage geplant ist.

Das ausgebrachte Material stammt definitiv nicht aus der unmittelbaren Umgebung. Eindeutig sind die in großer Menge eingebrachten Sandkörner um ein Vielfaches größer als der dort vorkommende feine Flugsand. Möglicherweise könnte das quarzsandhaltige, humose Material abgetragener Boden von Reitanlagen bzw. Bodenauflage der Paddocks sein. Eine analytische Begutachtung steht aus. Reifenspuren zeugen von der Arbeit größerer Fahrzeuge, mit denen hier gearbeitet wurde.


Das europaweit seltene Ökosystem, ein nach dem Bundesnaturschutzgesetz absolut geschützter Lebensraumtyp, der nährstoffarme Kalkflugsand, wird so durch Anreicherung mit Fremdstoffen absichtlich systematisch zerstört. Das Einbringen von Fremdmaterial ist gesetzeswidrig.


Die untere Naturschutzbehörde / Kreisverwaltung ist über den Verstoß informiert worden, reagiert aber aus Sicht der Bürgerinitiative nur zögerlich. Deshalb wurde auch die Landwirtschaftsbehörde informiert, da ein Verstoß gegen Vorschriften zur Düngerausbringung vorliegen könnte.


Zu bedenken ist, dass die gesamten Flächen, damals Streuobstwiesen, vor einigen Jahren von Wolfram Richter gekauft werden konnten, obwohl das Land RLP hier ein Vorkaufsrecht hatte. Die Obstbäume sind bereits vor Jahren gerodet worden und nicht, wie es der Naturschutzverordnung entspricht, wieder nachgepflanzt worden. Stattdessen scheint hier systematisch illegal Material eingebracht zu werden. Der Verdacht liegt nahe, dass die wertvollen Flugsandflächen zur Entsorgung von Abfall missbraucht werden und dabei absichtlich Sandvegetation zerstört wird. Werden hier Vorbereitungen für Pferdekoppeln im Natura2000-Gebiet getroffen? Auch dies wäre nach NSG-Verordnung nicht erlaubt.


Auch innerhalb des IBM-Geländes tut sich einiges. Westlich etwa auf Höhe der Gaststätte wurde eine knapp fußballfeldgroße Fläche mit einer Schicht Sand überdeckt. Auf der Fläche steht ein Hindernis, wie es beim Springreiten üblich ist. Das Sandfeld ist gesondert eingezäunt. Der Sand ist offensichtlich frisch, wurde also wohl relativ neu eingebracht. Auch auf den ehemaligen Tennisplätzen finden sich aufgebaute Hindernisse, wie sie für einen Pferdeparcours üblich sind. Damit verdichten sich Hinweise, dass der Investor erneut illegale Maßnahmen vornimmt - wie z.B. die früheren Sandaufschüttungen für eine Motocross-Bahn - dieses Mal für reitsportliche Tätigkeiten.








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