Flora & Fauna
Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie
Kreiselwespe
Bembix rostrata
3 (gefährdet)
relativ selten
Die Kreiselwespe (Bembix rostrata) ist eine Grabwespenart, die in Europa und Zentralasien vorkommt. Sie erreicht eine Körpergröße von bis zu 24 mm und gehört somit zu den größten Grabwespen Mitteleuropas.
Die Weibchen graben in Kolonien in lockeren Sandböden bis zu 20 cm tiefe Röhren, an deren Ende sich eine Brutzelle befindet. Diese Brutzellen werden hauptsächlich mit Fliegen als Nahrung für die Larven bestückt.
Die paralysierte Beute wird unter dem Bauch im Flug zu der Brutzelle transportiert. Nach jedem Eintrag wird der Eingang sorgfältig verschlossen.
Da die Wespen bis zu acht Brutröhren graben, ist es schon beeindruckend zu beobachten, wie zielsicher sie jedes Mal den Eingang der Röhre wiederfinden.
Besonders der Rückgang größerer offener Sandflächen hat die Art in den letzten Jahren selten werden lassen.
Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie
Zinnober-Mordfliege
Choerades ignea
V (Vorwarnstufe), - (zurückgehende Art)
sehr selten
Die Zinnober-Mordfliege (Choerades ignea) gehört zu den Raubfliegen. Sie erreicht eine Körpergröße von 16 - 23 mm.
Ihren Namen hat sie der zinnoberfarbenen Behaarung zu verdanken.
Wie die meisten Raubfliegen gehört auch die Zinnober-Mordfliege zu den Lauerjägern. Dazu sitzt sie auf dem Boden oder leicht erhöht auf Steinen oder Baumstämmen, um ihre Beute im Flug zu fangen.
Die Fliege ist in lichten Kiefernwäldern und angrenzenden Sandrasenflächen anzutreffen.
Bild/Text: (c) Elke Entenmann
Kegel-Leimkraut
Silene conica
3 (gefährdet)
sehr selten
Dieses zartrosa blühende Nelkengewächs blüht bei uns von Mai bis Anfang Juni und bildet in den Flugsandgebieten wunderschöne "Blührasen".
Das einjährige Pflänzchen wird von Bienen, Hummeln, Wespen und Schwebfliegen bestäubt. Ab Ende Juni stehen die braunen, getrockneten Streufrüchte (Kapseln) auf den Sandflächen. Mit dem Wind werden dann die leichten Samen verbreitet.
Der Lebensraum ist auf magere Sand-Biotope beschränkt, so ist verständlich, dass sie auf der Roten Liste steht (RL 3).
Hier ist ein Link zum Vorkommen des Kegel-Leimkrautes: https://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=5589
Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie
Gemeine Sandwespe
Ammophila sabulosa
* derzeit keine Gefährdung erkennbar
wenig, vereinzelt
Die Gemeine Sandwespe (Ammophila sabulosa) ist eine Grabwespenart, die eine Körperlänge von bis zu 24 mm erreicht.
Die Weibchen graben bis zu 20 cm tiefe Gänge, an deren Ende sich eine Brutkammer befindet. Anschließen begibt sich die Wespe auf Raupensuche.
Man kann häufig beobachten, wie sie an Wegrändern läuft und mit kurzen Sprüngen die Übergänge zu Grasflächen nach Beute absucht.
Hat sie ein Opfer gefunden, so paralysiert sie es und trägt es anschließend unter ihrem Bauch zu Fuß zu der Brutröhre. Das ist für die Wespe eine anstrengende Angelegenheit, da die Raupen häufig deutlich schwerer sind als die Sandwespe.
Pro Nest werden maximal zwei Raupen gefangen.
Nach dem Eintrag wird die Brutröhre mit einem Steinchen verschlossen und anschließen mit Sand bedeckt.
Bild: (c) Julia Flamme
Sandrasen-Kegelbiene
Coelioxys conoidea
3 (gefährdet)
sehr selten
Der sich kegelförmig nach hinten verjüngende Hinterleib der 12 - 15 mm großen Tiere ist namensgebend für die Gattung der Kegelbienen (Coelioxys), die in Deutschland etwa ein Dutzend Arten umfaßt.
Es handelt sich durchweg um sogenannte 'Kuckucksbienen', die ihre Eier in Nester verschiedener anderer Wildbienengattungen ablegen. Die Larven der Kegelbienen parasitieren dann am Pollenvorrat und der Brut ihrer Wirtsbiene.
Adulte Kegelbienen sind Nahrungsgeneralisten und sammeln ausschließlich für sich selbst; ihnen fehlen auch die sonst üblichen Pollen-Sammelhaare.
Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie
Heuschrecken-Sandwespe
Sphex funerarius
?
relativ selten
Die Heuschreckensandwespe (Sphex funerarius) ist eine Grabwespenart, die sich in den letzten Jahren hier ansässig geworden ist. Ursprünglich war ihr Hauptausbreitungsgebiet in Nordafrika, Südeuropa und östlich bis in die Mongolei.
Die Hautflügler erreichen eine Körperlänge von bis zu 25 mm.
Der deutsche Name beschreibt die Eigenheiten der Wespenart recht treffend: Die Weibchen graben eine bis zu 15 cm tiefe Brutröhre, von der einzelne Kammern abgehen. In diese Kammern wird jeweils ein Ei abgelegt. Anschließend fängt das Weibchen Heuschrecken, die es paralysiert und im Sprungflug zu den Brutkammern transportiert.
In jede Kammer werden bis zu fünf Heuschrecken als Nahrung für die geschlüpften Larven eingetragen.
Bild/Text: (c) Elke Entenmann
Sand-Wegerich, Sand-Flohsame
Plantago arenaria
* derzeit keine Gefährdung erkennbar
relativ selten
Eher unscheinbar wirkt dieses wärmeliebende, lichthungrige Wegerichgewächs, das man hin und wieder in Sand-Biotopen findet. Gerne wächst es auch in kiesigen Ruderalfluren oder auf Bahngeländen. Auf ganz ausgemagerten Flächen wird man den Sand-Flohsamen nicht finden, er zeigt schon einen gewissen Stickstoffgehalt im Boden an, sei es durch die Luft, sei es über den Tierkot.
Er gilt als Neophyt, eingewandert aus Südost-Europa. Schaut man auf die gegenwärtige Weltverteilungskarte, so sieht man heute zwei Schwerpunkte: Frankreich und Polen. In Deutschland ist das Vorkommen zerstreut, mit einem Schwerpunkt im Osten und einem in der Oberrheinebene.
Verbreitungskarte bei Floraweb: https://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=23146
Von Juni bis September findet man den Sand-Flohsamen blühend: Die Ährenstiele entspringen den Achseln den oberen Blätter, am Ende des doldigen Blütenstandes stehen die eiförmigen Ähren. Nach der Reifung der Samen stirbt die einjährige Pflanze ab. Aus den kleinen Samen, die im Boden ruhen, entwickeln sich im nächste Jahr die neuen Pflanzen.
Woher kommt der Name Flohsame?
In den Fruchtkapsel entwickeln sich kleine Samen, die an Flöhe erinnern sollen.