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Flora & Fauna

Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie

Zauneidechse

Lacerta agilis

V (Vorwarnstufe), - (zurückgehende Art)

sehr häufig

Die Zauneidechse (Lacerta agilis) erreicht in Mitteleuropa eine Gesamtlänge von max. 24 cm, wobei die Schwanzlänge etwa 2/3 der Gesamtlänge beträgt. Farbe und Zeichnung sind variabel. 

Während der Paarungszeit im Juni/Juli sind die Männchen deutlich grün gefärbt und kaum zu übersehen.


Die Tiere ernähren sich in erster Linie von Insekten, Spinnen, aber auch von Regenwürmern. Gejagt werden sie von großen Vögeln wie Krähe, Wiedehopf sowie von einigen Schlangenarten, Mardern und Füchsen. 


Der lange Schwanz hat eine Sollbruchstelle, sodaß er bei Attacken abgeworfen werden kann. Das dient in erster Linie der Ablenkung des Feindes, der sich auf das zuckende Ende konzentrieren wird. Der Schwanz wird im Lauf der Zeit wieder nachwachsen, jedoch nicht mehr seine ursprüngliche Länge erreichen.


In Mitteleuropa kann man die Reptilien meist von März bis Oktober beobachten.

Bild/Text: (c) Elke Entenmann

Echtes Federgras

Stipa pennata

3 (gefährdet)

sehr selten

Das von Mai bis Juni blühende Echte Federgras (Stipa pennata) gehört zu den Süßgräsern (Poaceae). 

Die Granne ist bis zu 35 cm lang und im ob eren Teil dicht mit langen Haaren besetzt. Die eigentlichen Früchte sind nur 12-15 mm lang und werden durch den Wind verbreitet. Sie bohren sich bei Aufnahme von Wasser durch die Drehbewegung der Granne autonom in den Boden.


Stipa pennata ist eine typische Lichtpflanze sowie ein Wärmezeiger der sommertrockenen, warmen, basenreichen, nährstoffarmen Böden. Der Lebensraum sind lückige Steppenrasen, steinige oder sandige Böden.


Es gibt in Deutschland sehr wenige Standorte: https://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=24203

Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie

Ammen-Dornfinger

Cheiracanthium punctorium

3 (gefährdet)

relativ selten

Der Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium) ist eine der wenigen Spinnen in Mitteleuropa, die beim Menschen zu schmerzhafter Bekanntschaft führen kann. Das Risiko, daß es zu dieser Bekanntschaft kommt, ist jedoch sehr gering.


Die Spinnen sind mit bis zu 15 mm verhältnismäßig groß. Besonders gut zu erkennen sind sie an den beeindruckenden orangeroten Kiefernklauen. 


In Deutschland kommt die Art hauptsächlich in der südlichen Hälfte vor. Dort bevorzugt sie Grasflächen und Brachen mit hohem Anteil von hochwachsenden Gräsern.

Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie

Brombeer-Perlmutterfalter

Brenthis daphne

G (Gefährdung unbekannten Ausmaßes)

relativ selten

Noch vor wenigen Jahren galt der Brombeer-Perlmutterfalter (Brenthis daphne) in Deutschland als  'vom Aussterben bedroht'. Durch den Klimawandel ist die Art jedoch wieder häufiger in unseren Breiten zu sehen. Ansonsten trifft man den Falter vorwiegend zwischen Südeuropa und Zentralasien.


Die mit einer Flügelspannweite von 40 - 50 mm großen Falter sind in lichten Wäldern und an warmen Waldrändern anzutreffen. 

Die Hauptfutterpflanze der Raupen ist das Laub der Brombeere. Daher kann man die Falter auch am ehesten dort und auf angrenzenden Wiesen finden.

Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie

Gefleckte Ameisenjungfer

Euroleon nostras (adult)

V (Vorwarnstufe), - (zurückgehende Art)

mäßig häufig

Die Gefleckte Ameisenjungfer (Euroleon nostras) gehört zur Ordnung der Netzflügler. 


Optisch ist dieses nachtaktive Insekt leicht mit Libellen zu verwechseln. Allerdings kann man schon beim flatterhaften Flug deutlich die Unterschiede erkennen.


Die fast in ganz Europa anzutreffenden Tiere erreichen eine Flügelspannweite von 25 – 33 mm. Tagsüber verstecken sich die Ameisenjungfern meist in der Vegetation und verlassen diese nur bei massiven Störungen. Sie sind in warmen, sandigen Gebieten anzutreffen.


Die Weibchen der von Juni bis September fliegenden Netzflügler legt seine Eier an vor Wetter geschützten Stellen im lockeren Sand ab. Das Larvenstadium (siehe Ameisenlöwe) dauert 2 bis 3 Jahre.

Bild/Text: (c) Elke Entenmann

Sand-Strohblume

Helichrysum arenarium

3 (gefährdet)

wenig, vereinzelt

Die Sand-Strohblume, Immortelle (Helichrysum arenarium), ist eine der Kennarten der Sandvegetation.

Von Juli bis Oktober blüht dieser leuchtend zitronengelbe Korbblütler (Asteraceae) insbesondere auf trockenen, lockeren Sandböden, Trockenrasen, Heiden und Dünen.


Oberirdisch sind die graufilzigen Blätter auffallend. Die starke, dichte Behaarung dient als Austrockungs- und Strahlungsschutz. Die Wurzeln reichen bis zu 70 cm tief in den Boden. Damit ist die Pflanze ausgezeichnet an der trockenen, sonnigen Lebensraum angepasst.


Die Verbreitung ist in Westdeutschland im Wesentlichen auf die Oberrheinebene beschränkt. Der Bestand geht zurück, so dass die Sand-Strohblume auf der Roten Liste steht (RL3):

https://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=29710


Die Pflanze ist in Deutschland besonders geschützt und darf nicht gesammelt werden.

Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie

Rote Mordwanze

Rhynocoris iracundus

V (Vorwarnstufe, zurückgehende Art)

wenig, vereinzelt

Die Rote Mordwanze [Rhynocoris iracundus] gehört mit einer Körpergröße von bis zu 18 mm zu den großen Wanzen in Mitteleuropa. Durch ihre rot – schwarze Zeichnung kann sie nicht verwechselt werden. 


Die Art besiedelt den Süden Europas bis nach Asien. Dort bevorzugt sie sehr warme und sonnige Flächen, auf denen sie sich vorwiegend auf Blüten aufhält.


Wie der Name bereits vermuten läßt, ernährt sich die Rote Mordwanze räuberisch von verschiedenen Insekten. Die Beute wird durch einen Stich mit ihrem Rüssel getötet und anschließend ausgesaugt.

Bild/Text: (c) Dr. Ursula Gönner

Sichelwanzen-Grabwespe

Dinetus pictus

?

sehr selten

Dinetus pictus ist eine kleine Grabwespe, die es warm und sandig liebt. 

Das Weibchen ist 6-9, das Männchen 5-6 mm groß. Beide Geschlechter sehen sehr unterschiedlich aus. Das Männchen hat einen gelbschwarzen Hinterleib und spiralförmige Fühler. Der Hinterleib des Weibchens ist rotschwarz gefärbt, mit gelben Flecken an den Seiten.


Sie kommt auf heißen sonnendurchglühten Sandflächen vor. So auch auf der Uhlenborner Düne. Insgesamt ist sie selten in Mitteleuropa.


Das Weibchen transportiert beim Nestbau den Sand, den es vorher zusammengescharrt hat, portionsweise aus der Neströhre. Dazu fliegt es rückwärts und lässt den Sand etwa 20 cm vom Nestgang entfernt fallen. Blitzschnell fliegt es auf der gleichen Bahn zurück. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrmals. Der 6-7 cm langer Nestgang führt zu mehreren Brutkammern. Diese werden, zur Versorgung der Brut mit den Larven von seltenen Sichelwanzen gefüllt.


Literatur


Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie

Ameisenlöwe

Euroleon nostras (Larve)

V (Vorwarnstufe), - (zurückgehende Art)

mäßig häufig

Ameisenlöwen nennt man die Larven von Ameisenjungfern. Sie ernähren sich ausschließlich räuberisch, und sind durch ihr Jagdverhalten perfekt an Sandböden angepaßt. Sie graben einen Trichter, an dessen unterem Ende sie im Sand auf Insekten lauern, die in diesen hineinfallen. 


Wenn ein Insekt in den Trichter gefallen ist, versucht es natürlich, diesen wieder zu verlassen. Der Ameisenlöwe bewirft den Flüchtling mit Sand und sorgt so dafür, daß das Insekt immer tiefer in den Trichter rutscht. Bei passender Gelegenheit greift sich der Ameisenlöwe mit seinen kräftigen Kiefernzangen das Opfer und zieht es in den Sand, um es dort auszusaugen. Nach der 'Mahlzeit' wirft er die Überreste aus dem Trichter heraus.


Die Fangtrichter werden meistens in Kolonien an wettergeschützten Stellen angelegt. Sie haben einen Durchmesser von 20 – 30 mm.


Am Ende des etwa zweijährigen Larvenstadiums beginnt im Sand die Umwandlung zur Ameisenjungfer. Hierzu wird ein kugelförmiger Kokon mit einem Durchmesser von ca. 15 mm gesponnen, in dem der Umwandlungsprozess stattfindet. Es ist beeindruckend zu sehen, wie aus so einem kleinen Kokon ein so großes Insekt schlüpfen kann.


Hier in der Region handelt es sich bei den Ameisenlöwen vorwiegend um die Larven der Gefleckten Ameisenjungfer (Euroleon nostras).

Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie

Wipfelspringer

Carrhotus xanthogramma

3 (gefährdet)

relativ selten

Der Wipfelspringer (Carrhotus xanthogramma) ist eine Springspinne, die eine Körpergröße von 5 – 8 mm erreicht. Während das Weibchen in verschiedenen Gelb- und Brauntönen behaart ist, ist der Vorderkörper der Männchen komplett schwarz behaart. Die weiblichen Exemplare sind durch die orangefarbene Augenbinde unverwechselbar.


In Deutschland kommt diese seltene Art nur südlich der Mainlinie vor. Sie bevorzugt warme Gebiete und hält sich dort vorwiegend auf Blättern in den oberen Bereichen von Sträuchern und Bäumen auf.

Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie

Braune Rabaukenfliege

Holopogon fumipennis

3 (gefährdet)

sehr selten

Mit einer Körpergröße von 5 – 7 mm gehört die Braune Rabaukenfliege (Holopogon fumipennis) zu den kleinsten Raubfliegen Mitteleuropas. Die Art gilt in Deutschland als sehr selten und ist nur in wenigen Gebieten zu finden. Sie bevorzugt halboffene, trockenwarme Habitate.


Als Ansitz nutzt die Braune Rabaukenfliege gern dünne Zweigspitzen oder Rispen von Pflanzenresten des Vorjahrs. Auf diesen dreht sich die Fliege immer wieder um 90°, um die gesamte Umgebung zu beobachten. Wenn es ihr in der Sonne zu heiß wird, wechselt sie auch gern in schattige Bereiche. Dort kann man sie auch an Spitzen von Kiefernnadeln antreffen.

Bild/Text: (c) Volker Hohenberg naturfotografie

Gehöckerte Krabbenspinne

Thomisus onustus

* derzeit keine Gefährdung erkennbar

relativ selten

Die Gehöckerte Krabbenspinne (Thomisus onustus) ist in weiten Teilen Europas, Asiens und Afrikas verbreitet. Sie ist dabei in gemäßigten bis tropischen Regionen anzutreffen. 


Die männlichen Tiere erreichen eine Körpergröße bis max. < 4 mm. Weibliche Tiere werden bis zu 10 mm groß.


Die Spinnen lauern auf freistehenden Blüten sitzend auf Beute. Deshalb werden sie auch häufig Blütenkrabbenspinnen genannt. Die Tiere sind in der Lage ihre Körperfarbe der Farbe der Blüte anzupassen. 


Die Beute besteht aus blütenbesuchenden Insekten wie Fliegen, Wespen, Schmetterlingen und Käfern. Dabei kann das Opfer durchaus deutlich größer als die Spinne sein. Die Spinne hält ihr Opfer mit den beiden verlängerten Beinpaaren fest und tötet es durch einen Biss in den Halsbereich.


Die Art besiedelt trockene bis sehr trockene Wiesen und Sandtrockenrasen.

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